Der "Einzug" der Stadt in den Palast begann schon wenige Jahrzehnte nach Diokletians Tod um 313. 180 mal 215 Meter groß ist der Umriss des gigantischen Gebäudes. Große Teile des Palastes sind bis heute erhalten; die Unesco hat den Komplex in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen.
Spätestens das mittelalterliche Split aber veränderte das Gesicht des Diokletianspalastes völlig. Damals wurde ein Teil des Baus zur Kathedrale umgewidmet. Und die Bewohner benötigten keine Repräsentationshallen und Säulengänge, sie brauchten ein Dach über dem Kopf.
So wuchsen in Empfangssälen Häuser, die Gassen schlängelten sich dazwischen, die Stadt durchwucherte den Komplex planlos. Ein lebendiger Organismus entstand statt symmetrischer Organisation, zusammengehalten und begrenzt durch die alten Palastmauern.
Das alte Split und der Kaiserpalast sind eins geworden, und diese Verwobenheit macht bis heute den besonderen Reiz der Stadt aus.
Ein Rätsel des Palastes ist bis heute ungelöst: Kaiser Diokletian wurde nach seinem Tod auch in seinem Palast begraben. Das Mausoleum – die heutige Kathedrale und das Zentrum der Altstadt – ist noch vollständig erhalten.
Doch bis heute wurde der Sarkophag mit den sterblichen Überresten des Kaisers nicht gefunden. Dennoch sind Experten überzeugt, dass man ihn eines Tages irgendwo im halberforschten Labyrinth dieses riesigen Gebäudekomplexes entdecken wird.
(Erstveröffentlichung: 2006. Letzte Aktualisierung: 30.04.2019)