Toskana

Von Tobias Aufmkolk (WDR)

Die landschaftliche Vielfalt einer Region

Blick von schräg oben auf ein kleines Kloster mit Nebengebäuden. Dahinter Weingärten und Bäume

Überall in der Toskana sind noch gut erhaltene Klöster zu bewundern. Die Abbazia Sant' Antimo südlich von Montalcino ist ursprünglich eine Gründung Karls des Großen aus dem Jahre 781. Nach dem Verfall im Spätmittelalter wurde die Ruine erst im 20. Jahrhundert renoviert und ist seit 1979 von einigen Augustinermönchen bewohnt.

Überall in der Toskana sind noch gut erhaltene Klöster zu bewundern. Die Abbazia Sant' Antimo südlich von Montalcino ist ursprünglich eine Gründung Karls des Großen aus dem Jahre 781. Nach dem Verfall im Spätmittelalter wurde die Ruine erst im 20. Jahrhundert renoviert und ist seit 1979 von einigen Augustinermönchen bewohnt.

Das Chianti-Gebiet ist eines der klassischen Reiseziele der Toskana. Zwischen Florenz und Siena gelegen, ist es durchzogen von zahlreichen Weinbergen und -gütern, die in einer malerischen Hügellandschaft liegen. Doch die Beliebtheit hat ihren Preis: Sowohl die touristischen Unterkünfte als auch der Wein sind überdurchschnittlich teuer.

Das typische Landschaftsbild der Toskana mag für die Touristen sehr anziehend sein, hier zu leben ist dagegen sehr entbehrungsreich. Die Böden sind arm an Nährstoffen und ständig von Erosion bedroht. Landwirtschaft wird so zum Knochenjob und ist wenig ertragreich.

Elba ist die größte Insel des toskanischen Archipels und eine beliebte Ferieninsel der Italiener. Berühmtheit erlangte sie in den Jahren 1814/15, als Napoleon Bonaparte sein erstes Exil hier verbringen musste. Die Villa, die er als Stadtresidenz auswählte, ist heute noch zu besichtigen.

Das ehemalige Kloster San Galgano liegt malerisch auf den Hügeln südlich von Siena. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts stürzte jedoch das Dach der Kirche ein, wenig später wurde auch das Kloster verlassen. Seitdem steht es nahezu unverändert zwischen Wiesen und Feldern.

Malerische Ecken wie diese gibt es in fast jedem Dorf der Toskana zu sehen. Die Toskaner wie die ausländischen Residenten richten mit viel Liebe die alte Bausubstanz wieder her. Dadurch sind zahlreiche Dörfer im Gegensatz zu anderen Regionen Italiens noch gut erhalten.

Die Stadt San Gimignano ist eines der beliebtesten Touristenziele in der Toskana. Wegen seiner charakteristischen Geschlechtertürme wird es auch "Manhattan des Mittelalters" genannt. Von den einst 72 Türmen, die die Adelsgeschlechter wegen ständiger Fehden innerhalb der Stadt errichteten, sind heute noch 15 erhalten.

1975 wurde der Küstenabschnitt zwischen den Orten Principina a Mare und Talamone zum "Parco Naturale della Maremma" erklärt. In den ausgedehnten Sumpf- und Waldgebieten gibt es noch zahlreiche seltene Tierarten, wie zum Beispiel Wildkatzen, Stachelschweine und die wild lebenden Maremmarinder und -pferde.

Die Marmorbrüche in der Umgebung der Stadt Carrara sind das wirtschaftliche Standbein der ganzen Provinz. Weltberühmte Kunstwerke wie Michelangelos David wurden aus diesem Marmor geschaffen. Prognosen besagen jedoch, dass in wenigen Jahrzehnten die Vorkommen des begehrten Steins erschöpft sein werden.

Die Stadt Massa Marittima liegt abseits der bekannten Touristenpfade, ist jedoch eine der schönsten der Toskana. Schon die Etrusker erkannten ihre reizvolle und wirtschaftlich bedeutende Lage. Sie bauten in den umliegenden Hügeln in großem Stil Blei, Kupfer und Silber ab.

Aus dem kleinen Städtchen Montalcino kommt einer der berühmtesten Weine der Welt: der Brunello di Montalcino. Die Trauben für diesen Wein dürfen nur an den umliegenden Hängen der Stadt angebaut werden.

Die Stadt Pitigliano im Süden der Toskana ist auf einem porösen Tuffsteinplateau errichtet. Schon die Etrusker haben in der Umgebung ihre Grabstätten in den weichen Fels geschlagen. Pitigliano besticht durch seine imposante Lage, doch einige Häuser am Rande der Klippen sind seit Jahren vom Absturz bedroht.

Auch vor einigen Küstenabschnitten der Toskana machen die Bausünden der Tourismusbranche nicht Halt. Doch solche Ferienzentren wie Viareggio an der Versiliaküste gibt es in der Toskana gegenüber anderen Regionen Italiens verhältnismäßig selten.

Die Maremma-Rinder leben noch in freier Wildbahn im "Parco Naturale della Maremma". Sie sind größer als die normalen Hausrinder und stammen von der Urform des europäischen Rinds ab. Die Maremma-Rinder sind äußerst robust und wurden schon in der Antike zur Feldarbeit eingesetzt.

Das Landschaftsbild der Toskana, wie es die unzähligen Bildbände beschreiben, macht nur einen kleinen Teil der sehr facettenreichen Region aus. Dennoch bestimmt es seit langer Zeit die romantischen Vorstellungen von der Toskana und hat nicht unerheblich zu ihrem Ruhm beigetragen.

Stand: 22.04.2020, 13:15 Uhr

Darstellung: