Der schiefe Turm von Pisa lockt seit jeher Scharen von Touristen aus aller Welt auf die "Piazza dei miracoli", den "Platz der Wunder", der zur Blütezeit der Seerepublik Pisa vom 11. bis zum 14. Jahrhundert angelegt wurde.
Geplant war damals auch ein "Campanile", ein freistehender Glockenturm, für den Dom von Pisa. Filigran und ganz aus weißem Marmor sollte er sein. Im Jahr 1173 wurde mit dem Bau des Turmes begonnen. Schon bald mussten die Arbeiten vorerst aber eingestellt werden. Der Turm begann wegen des weichen Untergrundes in den Boden einzusacken und zu kippen.
Erst 100 Jahre später wurde weitergemacht. Man versuchte der Neigung entgegenzubauen. Trotzdem kippte der Turm wieder ein Stückchen weiter. Nochmals fast 100 Jahre lang musste der Turm dann auf seine "Krönung" warten. 1350 wurde er mit dem Bau der Glockenstube vollendet.
Die Kippgefahr war damit allerdings noch lange nicht gebannt. 1990 musste der Turm sogar für Besucher gesperrt werden. 1999 dann wurde er in einer spektakulären Rettungsaktion von Bauingenieuren um 44 Zentimeter gerade gerückt. Seit 2001 können Touristen den Turm wieder betreten.
(Erstveröffentlichung 2006. Letzte Aktualisierung 14.10.2019)
Quelle: SWR