Wäscherschloss
Das Wäscherschloss liegt auf der Ostalb nahe der Stadt Göppingen. Hier beginnt die Geschichte der mächtigsten Dynastie des Hochmittelalters. Das Wäscherschloss war der Wohnsitz des Grafen Friedrich von Büren, des Stammvaters aller Staufer. Der schwäbische Graf war mit der reichen Grafentochter Hildegard von Egisheim aus dem Elsass verheiratet. Sie brachte so viel Geld mit in die Ehe, dass sich das Ehepaar in der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts eine Burg aus Stein bauen konnte.
Der Name der Wäscherburg geht angeblich auf eine Legende zurück. Kaiser Friedrich Barbarossa soll sich bei einem Aufenthalt in der Burg in eine Wäscherin verliebt und ihr das gesamte Anwesen als Zeichen seiner Liebe geschenkt haben.
Burg Hohenstaufen
Nachdem Friedrich I., der Sohn des Herren von Büren, in den Rang eines Herzogs von Schwaben erhoben wurde, war ihm das Wäscherschloss fortan zu eng, zu klein und nicht mehr repräsentativ genug. Er zog mitsamt seinem Gefolge hinauf auf den nahe gelegenen Berg Hohenstaufen.
Dort errichtete er um 1100 die Burg Hohenstaufen, die dem Geschlecht seinen Namen gab. Bis ins 13. Jahrhundert blieb sie der Stammsitz der Staufer. Während des Bauernkrieges im Jahr 1525 wurde die Burg zerstört. Heute sind von ihr nur noch Ruinen erhalten geblieben.
Kloster Lorch
Aus Dankbarkeit für seinen Aufstieg und um seines Seelenheiles willen stiftete der Herzog von Schwaben Friedrich I. 1102 das Kloster Lorch. Das neu gegründete Benediktinerkloster war als Grablege der Staufer gedacht. Doch außer dem Stifter und seiner Frau liegen hier nur ein paar entfernte Verwandte der Staufer begraben. Ihre letzte Ruhe fand hier allerdings auch Irene von Byzanz, die Schwiegertochter des Kaisers Friedrich Barbarossa.
In der Kirche ist auf einem Fresko Friedrich von Schwaben mit seiner Frau Agnes verewigt. Im Kapitelsaal des Klosters hat der ortsansässige Künstler Hans Kloss ein 100 Quadratmeter großes Bild geschaffen, das die über 200-jährige Geschichte des Staufergeschlechts mit den einzelnen Figuren, Bauten und historischen Orten wiedergibt.
Bad Wimpfen
Am Neckar in Bad Wimpfen ließ Kaiser Friedrich Barbarossa in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts die größte Kaiserpfalz der Staufer mit 215 Metern Länge und 88 Metern Breite errichten. Ursprünglich besaß die Anlage drei Bergfriede, einen repräsentativen Saalbau und eine Pfalzkapelle.
Von allen Seiten war die Kaiserpfalz von einer hohen Wehrmauer umgeben. Der rote und der blaue Turm, das Schwibbogentor, verschiedene Steinhäuser und die ehemalige Pfalzkapelle, heute das kirchenhistorische Museum, zeugen von der einzigartigen Bedeutung der Kaiserpfalz.
Auch wenn Barbarossa hier persönlich nicht mehr Hof halten konnte, kontrollierte er doch zumindest die Bauarbeiten. Sein Enkel Friedrich II. hielt hier 1235 mit seinem ganzen Gefolge einen prächtigen Hoftag ab, zu dem die geistlichen und weltlichen Fürsten des Reiches erschienen waren.
Trifels
Burg Trifels bei Annweiler ist die bedeutendste Burganlage in der südlichen Pfalz. Friedrich Barbarossa ließ den Salierbau zu einer wehrhaften Burg ausbauen. Unter den Staufern wurden hier die Reichskleinodien Krone, Reichsapfel, Reichsschwert und Zepter aufbewahrt. Somit war die Burg beinahe 175 Jahre lang die Schatzkammer des Staufergeschlechts.
In den Blickpunkt der mittelalterlichen Politik rückte die Burg, als Richard Löwenherz auf dem Rückweg vom dritten Kreuzzug hier festgehalten wurde. Der englische König hatte den Zorn der anderen Kreuzritter auf sich gezogen und wurde schließlich vom österreichischen Herzog Leopold als Geisel genommen und dem Stauferkaiser Heinrich VI. übergeben.
Seinen prominenten Gefangenen brachte Heinrich auf die Burg Trifels. Erst gegen eine beachtliche Lösegeldsumme von 30 Tonnen Silber und nachdem Richard den Treueid auf den Stauferkaiser geschworen hatte, konnte der englische König wieder seiner Wege ziehen.
Castel del Monte
In seinem letzten Lebensjahrzehnt zwischen 1240 und 1250 nahm der Stauferkaiser Friedrich II. den Bau des achteckigen Castel del Monte in Angriff, an dessen Planung er selbst mitgewirkt haben soll. Die Krone Apuliens, wie das Kastell auch genannt wird, ist ein streng geometrisch geformtes Achteck. Die Zahl Acht hat eine große symbolische Bedeutung. Im Christentum steht sie für die Auferstehung von Jesus Christus.
Das Oktogon repräsentiert aber auch die Idee des vollendeten Kaisertums. Und nicht zuletzt verweist das Castel del Monte auf die achteckige Pfalzkapelle in Aachen, wo Friedrich II. gekrönt wurde. Ob das Kastell dem begeisterten Falkenjäger Friedrich II. als Jagdschloss gedient hat, ist bis heute umstritten. Vielleicht hat er es sogar nie betreten.
(Erstveröffentlichung 2010. Letzte Aktualisierung 19.12.2019)